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Freitag, 12. Februar 2010

Arif Mardin: Abschiedsalbum mit Barry und Robin Gibb

Das New Yorker Label NuNoise Records wird im Juni eine Compilation mit dem Titel "All My Friends Are Here" veröffentlichen. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Songs, die der 2006 verstorbene Produzent Arif Mardin im Laufe seiner 40-Jährigen Karriere schrieb. Als Produzent arbeitete er für Musiker wie Aretha Franklin, The Rascals, Hall & Oates, Dusty Springfield, Norah Jones, Willie Nelson und auch für die Bee Gees, für die er die Alben Mr. Natural und Main Course produzierte. Und auch an den späteren Alben E-S-P und Still Waters war er beteiligt.

An "All My Friends Are Here" begann Mardin bereits 2005 zu arbeiten und holte dazu diverse Musiker, die ihm auf seinem langen Weg durch das Musikgeschäft begleitet haben, ins Studio. Darunter auch Barry und Robin Gibb. Nach Mardins Tod führte Sohn Joe die Arbeiten an dem Album zu Ende.

Barry Gibb singt im Duett mit Bette Midler den Eröffnungssong "The Greatest Ears in Town", eine Hommage an Arif Mardin, von Bette Midler selbst komponiert. Aber auch Robin Gibb wird auf einem Song zu hören sein.

"The Greatest Ears in Town" ist auch der Titel einer Dokumentatiion über die Arbeit an dem Album, gespickt mit Interviews u.a. mit Aretha Franklin, Sir George Martin, Quincy Jones und Phil Collins. Barry & Robin kommen ebefalls zu Wort.

Das Tracklisting:

ARIF MARDIN
All My Friends Are Here

 1. "The Greatest Ears In Town" - Bette Midler featuring Barry Gibb
    (Written by Bette Midler & Marc Shaiman)
 2. "So Blue" - Chaka Khan featuring David Sanborn
 3. "No Way Out" - Nicki Parrot
 4. "Goodbye to Rio" - Raul Midon
 5. "No One" - Dianne Reeves
 6. "So Many Nights" - Danny O'Keefe
 7. "Calls A Soft Voice" - Carly Simon
 8. "Longing For You" - Norah Jones (also featuring Joe Lovano & John Faddis)
 9. "Dual Blues" - Amy Kohn
10. "Chez Twang's" - Dr. John
11. "Lonestar Blues" - Willie Nelson featuring Katreese Barnes
    (Also featuring Doug Sahm on electric guitar and Arif on piano)
12. "All My Friend Are Here" - Featuring Hall & Oates, Barry & Robin Gibb,
    members of the Rascals and the Average White Band, Phil Collins, Lalah
    Hathaway, Cissy Houston and more; solo by Randy Brecker
13. "Wistful" - Arif Mardin, piano

Sonntag, 24. Februar 2008

Bee Gees: zuviel der Ehre? Robin Gibb und Valeriya; Wie gehts weiter bei Rhino?

Der Februar entpuppt sich für Bee-Gees-Fans als recht nachrichtenarm. Aber irgendetwas gibts immer: z.B. dass die Bee Gees in die Playboy Hall Of Fame aufgenommen wurden. Wow! Eine Nachricht, die es kaum schafft, den ermüdeten Bee-Gees-Fan aus seiner Lethargie zu reißen. (Seit wann hat der Playboy eine Hall Of Fame? Und wer ist da sonst noch drin? Und will ich das wirklich wissen??)

Während RobinGibb.com diese Auszeichnung verschweigt, meldet man dort jedoch, dass die Bee Gees im Mai mit einer "Blue Plague" der Heritage Foundation ausgezeichnet werden (was genau das ist, muss jeder für sich hier herausfinden. Es ist jedenfalls nicht ansteckend!) Dabei werden die Bee Gees offenbar in den Rang eines britischen Kulturerbes erhoben, inklusive eines anschließenden Essens. Natürlich alles für einen guten Zweck.

Robin Gibb ist übrigens seit Januar Vorsitzender dieser Stiftung.

RobinGibb.com, momentan die einzige ergiebige Quelle für noch so arme News über die Gibbs, meldet auch, dass sich Robin Gibb der "russischen Antwort auf Madonna" angenommen hat, um ihr beim Sprung aus den russischen in die englischen Charts zur Seite zu stehen. Valeriya heißt die Sängerin, die in ihrer Heimat sehr erfolgreich ist und dort angeblich bereits 17 Nr.-1-Hits hatte und damit über 100 Millionen Tonträger verkauft hat. Um auch in der russischen Enklave London musikalisch Fuß zu fassen, hat sie 'Stayin' Alive' aufgenommen und Robin singt Backing Vocals. Angeblich hat sie ihm einen Brief geschrieben, in dem sie ihm vorjammerte, wie hart es war, westliche Musik gemocht zu haben und gleichzeitig hinter dem Eisernen Vorhang leben zu müssen. Da es diese Hürde nun schon seit beinahe 20 Jahre nicht mehr gibt, hat sie noch hinzugefügt, dass sie die Musik der Bee Gees schon immer gemocht habe. Da konnte Robin Gibb sich natürlich nicht mehr drücken. Bleibt zu hoffen, dass der Song nicht so billig klingt, wie viele frühere Songs der Russin.

Dass amazon.com das (beinahe) komplette Werk der Bee Gees zum digitalen Download anbietet, hatte ich früher schon einmal erwähnt; inzwischen gibt es das Material auch bei iTunes, angeblich sogar DRM-frei (ausprobiert habe ich das nicht - wozu auch?) und ist damit seit 2 Jahren erstmals wieder komplett erhältlich.

Da drängt sich die Frage auf, welche Zeitspanne Reprise/Rhino eigentlich eingeplant haben, um das komplette Programm der Bee Gees wiederzuveröffentlichen. Da man in diesem Jahr kaum über das Jahr 1971 hinauskommen wird (wenn überhaupt), kann man (ohne das genau hochzurechnen) im Herbst 2022 mit 'Still Waters' rechnen. Die Frage ist dann allerdings auf welcher Art von Tonträger dies geschehen soll? CDs gibts dann bestimmt keine mehr. Schon heute gehen Musiker wie Neil Young, die ebenfalls eine umfangreiche Diskografie verwerten müssen, den Weg über die DVD als Tonträger (statt 9-CD-Box 3 DVDs inklusive Videomaterial etc). Aber auch das scheint nur eine Zwischenstation zu sein, da die DVD in absehbarer Zeit ebenfalls abgelöst zu werden scheint und als Träger von Audiomaterial sowieso nur ein Schattendasein fristet.

Warum lässt man sich also für 'Odessa' nun so viel Zeit? Angeblich ist man noch auf der Suche nach unveröffentlichten Songs. Man hat aber auch von technischen Problemen gehört. Das könnte bedeuten, dass man bei Rhino die Kritik am Remastering der bisherigen Wiederveröffentlichungen wahr genommen hat. Viele Fans hatten moniert, dass vor allem auf dem 'Greatest' Album der Sound derart komprimiert wurde, dass sämtliche Feinheiten des Remasterings wieder verloren gegangen seien. Manch einer hat gar Zweifel angemeldet, ob hier überhaupt ein Remastering durchgeführt wurde. Tatsächlich gibt es derzeit beim CD-Mastering den Trend starker Soundkompression zu beobachten. Vor allem für Musik, die im Radio gespielt werden kann. Es gab sogar schon Musiker, die gegen diese Praxis protestierten und den Fans den Kauf der Vinylalben empfohlen. Tatsächlich bemerkt man dieses Phänomen auch bei der Studio-Albums-Box, wenn man CD mit Vinyl vergleicht. Auch hier ist die Sound der CD extrem komprimiert.
Soundfreaks, die noch vor 20 Jahren auf die CD schworen (nicht immer zu Unrecht), haben diesem Medium dank dieser Praxis sowieso längst wieder den Rücken gekehrt und kaufen wieder Vinylschallplatten. Für sie gibt es längst keine Alternative mehr. Welche Alternativen wird es aber für Bee-Gees-Fans geben?
siehe auch: Bee Gees Katalog bei Amazon USA als digitaler Download erhältlich vom 5.01.2008
Links: Heritage Foundation
Valeriya
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Kompressor (Signalverarbeitung) in der Tontechnik (Wikipedia)
Laut, lauter, Einheitsbrei (taz)